Deutscher Vorlesewettbewerb „Vorlesen begeistert“

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Li Yuezhen


Am 21. November 2021 fand das Finale des vom Chinesisch-Deutschen Campus und der Deutschen Bibliothek der Tongji-Universität ausgerufenen Vorlesewettbewerbs statt. Ich hatte Glück, dass ich daran teilnehmen konnte. Als ich an dem Abend an die Tongji kam, regnete es, die Wolken waren grau, aber ich war sehr aufgeregt und freute mich auf das Finale. 

 

Der Vorlesewettbewerb hatte zwei Runden, an der ersten Runde beteiligten sich 134 Kandidaten. Nur 20 von ihnen gelangten ins Finale - ich war eines dieser „Glückskinder“! Mit Hilfe der deutschen Dekanin Frau Dr. Kettelhut hatte ich Vorlesemethoden erlernt und mir Kenntnisse der deutschen Literatur angeeignet; so war mein Interesse daran geweckt worden. 

 

Jetzt stand ich vor dem Tor der Tongji-Universität - erstmals in meinem zwanzigjährigen Leben! Erst nachdem ich habe meinen Namen, die Personalausweisnummer und Telefonnummer bei den Pförtnern eingetragen hatte, durfte ich hineingehen, aber sie waren freundlich und hilfsbereit.

 

Ich ging in die Bibliothek des Chinesisch-Deutschen Campus und studierte die Richtlinien für den Wettbewerb. Ich war nervös, denn dies war das erste Mal, dass jemand aus meiner Universität an diesem stadtweiten deutschen Vorlesewettbewerb teilnahm. Ich wollte eine gute Leistung für meine Uni erkämpfen! 

 

Beim Finale gab es zwei Runden: In der ersten Runde las man Gedichte zum Thema „Herbst“. Jede(r) Beteiligte zog zunächst eines von sieben Gedichten, dann las sie/er das Gedicht, das sie/er gezogen hatte. Die Bewertungskriterien waren Aussprache und Betonung, Einsatz von Emotionen sowie Bühnenauftritt. Die besten 12 Kandidaten stiegen in die nächste Runde auf, in der Essays gelesen wurden. Die Regeln waren ähnlich wie in der ersten Runde, aber ein Text wurde von zwei Kandidaten im Team gelesen, es gab also sechs Gruppen. Jeder Teilnehmer erhielt seine eigenen Punkte; die Punkte aus der Gedicht-Runde wurden nicht berücksichtigt. 

 

Zu Beginn der ersten Runde ermunterte mich meine Betreuerin Frau Kettelhut: „Genießen Sie Ihren Auftritt, das Ergebnis ist nicht so wichtig. Ich drücke Ihnen die Daumen.“ Ihre Worte gaben mir viel Energie, Mut und Selbstvertrauen. Viele Freunde und Lehrer hatten mir ihre besten Wünsche geschickt. Mit diesen Wünschen und der Energie betrat ich die Bühne. Mein Gedicht war „Nachtgedicht eines Kindes“. Auf dieses Gedicht hatte ich mich gut vorbereitet, ich las gut vor - und stieg in die zweite Runde auf! Große Freude erfüllte mich, ich konnte dieses Ergebnis kaum glauben - vorher hatte ich gedacht, dass ich in der ersten Runde durchfallen würde. Das war eine riesige, schöne Überraschung!

 

Nach dieser Aufregung musste ich mich auf die zweiten Runde vorbereiten. Mein Vorlesepartner kam aus der Tongji-Universität und studierte Germanistik, seine Kompetenzen für Vorlesen waren hervorragend! Bei der Vorbereitung gab er mir dankenswerterweise viele sinnvolle Vorschläge. Das Ergebnis der zweiten Runde hätte noch besser sein können, aber ich bin damit zufrieden – der 9. Platz von 12 Kandidaten.


Bei diesem Wettbewerb habe ich viele Früchte geerntet, nicht nur das Ergebnis, sondern auch viele Kenntnisse über deutsche Literatur. Außerdem traue ich mir mehr zu als früher und habe keine Angst, auf der Bühne zu stehen. Ich entdeckte die Faszination der deutschen Sprache, sie ist manchmal mild und sanft, manchmal stark, manchmal ironisch und lustig ... Jetzt möchte die vollständige Werke der Dichter/innen und Autor/innen lesen. Die größte Frucht aber, die ich geerntet habe, ist Interesse: der Wettbewerb hat mein Interesse an deutscher Literatur geweckt. Und nun erkenne ich, dass das Leben zu kurz ist, um Deutsch zu lernen. Beim Deutschlernen habe ich noch einen langen Weg zu gehen.